Wer immer noch behauptet, die Zeitarbeitsbranche sei kein Problemlöser und biete keine Chancen, der verschließt wohl mit Absicht die Augen. Aktuelles Beispiel: Jeder fünfte Flüchtling mit Bleibeperspektive, der einen Fuß in den deutschen Arbeitsmarkt setzen durfte, fand inzwischen seinen Einstieg in der Zeitarbeitsbranche. Keine andere Branche liefert auch nur vergleichbare Erfolgsmeldungen – und das, obwohl weniger als drei Prozent aller Beschäftigten in der Zeitarbeit tätig sind!

Der Mensch im Mittelpunkt
Zeitarbeitsunternehmen kümmern sich intensiv um ihre Leute, lassen sich von persönlichen Vermittlungshemmnissen nicht abschrecken, schauen genauer hin, suchen stets nach Lösungen. Wenn jemand keinen Führerschein hat, aber in der Fabrik im Nachbardorf arbeiten könnte, wird beispielsweise ein Fahrdienst organisiert. Wenn es ohne Arbeitsvertrag keine Arbeitserlaubnis gibt, und ohne Arbeitserlaubnis kein Arbeitsvertrag ausgestellt werden kann – dann redet der Personaldisponent eben mit der zuständigen Behörde und regelt stellvertretend die Formalitäten. Es gibt zahlreiche solcher „Kümmerer“ in der Branche, bei denen der Mensch wirklich im Mittelpunkt steht und für die angestrebte Integration in den Arbeitsmarkt viel investiert wird – auch in die Qualifizierung und Weiterbildung, damit der Kunde den richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort bekommt.

Nachgefragt sind alle Qualifikationen
Von diesem Selbstverständnis der Branche profitieren auch Arbeitslose, Wieder-/Ersteinsteiger und Personen, die Interesse an einem Berufswechsel haben. Dabei sind alle Qualifikationen auf der Nachfrageseite vertreten, vom Produktionshelfer über Büropersonal bis zu Ingenieuren und Interimsmanagern. Gerade in der letzten Zeit häufen sich die medialen Meldungen aus der Pflegebranche über Zeitarbeitskräfte, die lieber ihre Personaldienste flexibel in diversen Einsätzen zur Verfügung stellen möchten als direkt im Krankenhaus bzw. den Trägergesellschaften. Denn dort sind die Dienstpläne verlässlicher und mehr auf die Bedürfnisse des Arbeitnehmers ausgerichtet.

Es geht beim Mehrwert der Zeitarbeit aber auch um die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland im Globalisierungswettbewerb und den Herausforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt sowie der Lösung von Demografie-Problemen. Diese Megatrends erfordern flexible Instrumente und innovative Kompetenzen, die Recruiting-Profis zu bieten haben. Politische Regulierungstendenzen und starre Gesetzeskorsetts sind hingegen kontraproduktiv und schaden der Volkswirtschaft.

Motivierte Leute zu anständigen Konditionen
Insbesondere Unternehmen in volatilen Märkten mit stark schwankenden Nachfragen brauchen Puffer, die durch temporäre Arbeit mit fairen Löhnen durch DGB-Tarifverträge abgefedert werden können. Für viele Wirtschaftsbereiche ist es daher essenziell, personelle Spielräume neben den Stammbeschäftigten zu haben. Mit dem Ziel im betrieblichen Beschäftigungsmanagement nicht Lohnkostensenkungsprogramme aufzulegen, sondern gutes Ergänzungspersonal ohne großen eigenen Akquise-Aufwand schnell zu bekommen, um die Konjunkturzyklen abzufedern. Dieses berechtigte Anliegen hat dann natürlich auch seinen (Verrechnungs-)Preis. Motivierte, gute Leute gibt es halt auch in der Zeitarbeitsbranche nur zu anständigen Konditionen.

Fazit

Mittelfristige Personalplanungen mit dem Kunden, vielfältige Aus- und Weiterbildungen der Mitarbeiter, aber auch zahlreiche Tarif- und übertarifliche Leistungen für die Beschäftigten gehören mittlerweile zum Sicherheits-Standard der Zeitarbeitsbranche. All dies wird in der öffentlichen Wahrnehmung leider immer noch häufig ignoriert. Dabei generieren Personaldienstleister für alle Beteiligten nachweislich enorme Chancenpotentiale, die durch Vorurteilsabbau noch größer wären.

Quelle: https://www.arbeitsblog.de/themen/menschen/detail/zeitarbeitsunternehmen-generieren-enorme-chancen-fuer-alle-beteiligten/